Nachdem ich letztes Jahr im Winter, Sommer und Herbst in Valencia war und dort auch etliche Fotos machen konnte, wollte ich dieses Jahr den Frühling in Spanien erleben und fotografieren. Ich konnte schlussendlich auch einige Fotos machen – auch wenn es etwas anders als geplant verlief.
Mein fotografisches Hauptziel war es, diverse Singvögel fotografieren zu können, welche im April entweder auf ihrem Zug zurück in die Brutgebiete einige Tage in Spanien rasten würden, oder aber im Süden Europas brüten und daher evt. schon in ihrem Brutrevier angekommen sein würden. Daher packte ich als erstes meine R5 und das EF 600 f/4 mit Konvertern in den Fotorucksack. Da ich auch einige Videos machen wollte, musste natürlich auch das Weitwinkelobjektiv, Mikrofon und Stativ mit ins Gepäck. Da ich äusserst motiviert war und mir bereits unzählige verschiedene Szenarien und Fotomöglichkeiten durch den Kopf gingen, kam auch der Tarnponcho und sogar das Tarnzelt in den grossen Koffer, welcher inzwischen schon bedenklich schwer war. An dieser Stelle möchte ich mich bei denjenigen Personen entschuldigen, die daher nicht die gewohnte Menge an Schweizer Schokolade und anderen Souvenirs erhielten 😉
Bereits am Nachmittag, an dem ich ankam, ging ich in den nahen gelegenen Park und fotografierte dort Sittiche und Amseln. Am nächsten Morgen ging es dann in ein Feuchtgebiet und die angrenzenden Salzsalinen in der Nähe von Alicante. Zwar sichteten wir nicht alle der «Wunscharten», doch am Morgen darauf wurden wir von einem herrlichen Sonnenaufgang begrüsst. Mit etwas Geduld gelangen mir schliesslich auch noch einige Aufnahmen der Samtkopfgrasmücke – einem Vogel den ich schon mehrere Male erfolglos zu fotografieren versucht hatte.
Zurück in Valencia ging die Fotografie selbstverständlich weiter. Sowohl in den Feuchtgebieten nördlich der Hafenstadt als auch in den südlich gelegenen Reisfeldern gibt es einiges zu beobachten! Auch kulinarisch kommt man hier nicht zu kurz – auch wenn es mir nach einem solchen Mittagessen manchmal ganz schön viel Überwindung kostet, mit der schweren Ausrüstung herumwandern, anstatt einfach eine Siesta am Strand zu machen 😉
Ein weiterer Ausflug verschlug uns ins Gebirge nördlich von Valencia, in welchem sich unter anderem Zwergadler und Alpenkrähen beobachten liessen. Hier hatte ich zudem auf Mittelmeersteinschmätzer, Trauersteinschmätzer und andere Singvögel gehofft, welche sich jedoch leider gar nicht oder nur kurz und weit entfernt blicken liessen.
Manchmal können es die unscheinbarsten Gebiete sein, welche vogelfotografisch richtige Goldgruben sind – unter anderem, da man dort komplett ungestört ist. So konnte ich bereits letzten November an einem ausgetrockneten Flussbeet unter einer Autobahn Bachstelzen im schönsten Abendlicht fotografieren. Ich suchte diesen Platz auch diesen Frühling wieder auf, in der Hoffnung, dass das wenige Wasser diverse Vogelarten anziehen würde. Nachdem ich mir einen genaueren Überblick über die aktuelle Wassersituation im Flussbeet gemacht hatte, legte ich mich an einer passend scheinenden Stelle in die spärliche Vegetation. Nun hiess es warten und hoffe, dass einige Vögel sich in Fotodistanz niederlassen würden – das ist eigentlich überhaupt nicht meine Stärke. Doch da die Temperaturen recht angenehm waren und es auch keine Störung durch andere Menschen gab, fiel mir das Ausharren auf dem steinigen Untergrund relativ einfach. Ich kehrte mehrere Male an den Ort zurück und legte mich jeweils immer an eine etwas andere Stelle hin, um so hoffentlich verschiedene Arten (oder zumindest andere Vorder- und Hintergründe) zu erhalten. Wenn ich mir die Fotos anschaue, so denke ich, dass ich meine Geduld wohl öfters etwas trainieren und auch mal etwas länger an einem Ort liegen bleiben sollte.
Viel zu schnell stand dann auch schon wieder der Rückflug in die Schweiz an. Doch inzwischen ist auch hier der Frühling in vollem Gange und es wimmelt nur so von Motiven. Kaum zu Hause angekommen packte ich also meinen Fotorucksack etwas um, ass eine Kleinigkeit zu Abend und versuchte, möglichst schnell ins Bett zu kommen. Der Wecker am nächsten Tag war schliesslich auf 4:30 gestellt und ich war schon gespannt, was für Fotos es dann geben sollte…
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