Letzten Winter bin ich zusammen mit Chris Kaula für zwei Monate nach Skandinavien gefahren, um uns dort gleich mehrere fotografische Träume zu erfüllen. Diesen Januar habe ich hingegen im Süden Spaniens verbracht. Die Kultur, die Landschaft, die Vögel und das Klima könnten kaum anders gewesen sein 😉
Während letztes Jahr ganz klar die Fotografie und das Abenteuer im Vordergrund stand, hatte die diesjährige Reise doch ganz andere Ansprüche und auch der kulturelle und kulinarische Aspekt sollte nicht zu kurz kommen. Anfangs war ich mir daher gar nicht sicher, ob ich mein grosses Tele überhaupt mitnehmen sollte. Schliesslich ist man mit dem Flugzeug doch bezüglich Gepäck deutlich limitierter als mit dem Auto… Letzen Mai war ich auch schon in Valencia, hatte aber nur die Drohne dabei. Diese musste dieses Mal zu Hause bleiben, dafür durfte meine 5D IV, das EF 16-35 f/4 L IS und natürlich mein Lieblingsobjektiv, das EF 600 f/4 L IS II mit in den Rucksack. Das Stativ liess ich bewusst zu Hause, als Zubehör kamen nur die Telekonverter und ein Bohnensack mit.
Valencia alleine bot bereits etliche Motive. Wie in mittlerweile einigen anderen europäischen Städten, leben auch in Valencia mehrere Kolonien von verschiedenen Sittich Arten. Einst aus Gefangenschaft entflohen, haben diese sich vermehrt und überlebensfähige Populationen aufgebaut. Auch wenn sie schön anzusehen sind und ich ihre Rufe definitiv vermisse, können gebietsfremde Arten (bei Tieren: Neozooen) einen beträchtlichen Schaden am einheimischen Ökosystem anrichten.
Zugegeben: Teilweise war es gar nicht so schwer, diese bunten Vögel zu fotografieren. Manchmal war es schon rechte „Ferienfotografie“: Für das Foto des Guayaquilsittichs musste ich z.B. nur kurz mein Frühstück unterbrechen, um schnell die Ausrüstung zur Hand zu nehmen und ein paar Bilder zu schiessen. Kaum hatte ich die Aufnahmen im Kasten, konnte ich mich auch wieder dem Essen zuwenden 😉 Das ist natürlich keine Selbstverständlichkeit, ebenso wenig, wie dass von der anderen Seite des Frühstückstischs so viel Geduld, Verständnis und sogar Ermutigung kommt 🙂
Nach Ende Januar wurde einer meiner Jugendträume (was Fotoreisen angeht 😉 ) wahr und wir fuhren einige Tage in den Monfrague Nationalpark. Schon seit mindestens 8 Jahren wünschte ich mir, dort einmal Gänsegeier fotografieren zu können. Kaum angekommen sahen wir auch schon welche und während der nächsten drei Tage gelangen mir einige Fotos.
Rund um Valencia hat es zahlreiche Reisfelder, welche besonders sonntags von Leuten aus der Stadt zum Paella oder Arroz essen besucht werden. Doch auch für etliche Vogelarten bieten diese Feuchtgebiete einen hervorragenden Lebensraum. Wenn man an einem sonnigen Januartag auf der Terrasse Arroz negro essen und anschliessend, quasi auf dem Heimweg, noch Schwarzhalstaucher fotografieren kann, kann man sich definitiv nicht beklagen!
Ich kann es kaum erwarten, wieder nach Valencia zu reisen. Ob und welche Ausrüstung ich das nächste mal mitnehme, muss ich mir noch überlegen…
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